Verehrte Muslime!
Allahs Gaben sind unschätzbar vielfältig. Vor allem gab er uns den Îmân und den Islam und machte uns zu Geschwistern.
Allahs Gaben sind unschätzbar vielfältig. Vor allem gab er uns den Îmân und den Islam und machte uns zu Geschwistern.
In der Sure Hudschurât heißt es: „Die Gläubigen sind Geschwister. Darum stiftet unter euren Geschwistern Frieden. Und seid gottesfürchtig, damit ihr Barmherzigkeit findet.“[1] In diesem Vers wird die Geschwisterlichkeit besonders hervorgehoben. Ihr wichtigster Aspekt ist der Îmân. Dieser wiederum stärkt den Takwâ. Allah ist barmherzig mit denjenigen, die sich darum bemühen, das Verhältnis zwischen den Gläubigen zu verbessern. Das Band der Geschwisterlichkeit im Glauben stärker als die Verwandtschaft.
Liebe Geschwister!
Für die muslimische Gemeinschaft sind Zuneigung, Harmonie und Solidarität besonders wichtig. Unser Prophet sagte: „Solange ihr für euren Bruder nicht das wünscht, was ihr auch für euch selbst wünscht, wird keiner von euch wahrlich glauben.“[2]
Verehrte Muslime!
Im Lichte dieser Tatsachen sollten wir uns fragen, wo wir momentan stehen? Sind wir Teil dieses Kreises der Geschwisterlichkeit? Achten wir darauf, nicht mit unseren Geschwistern zu streiten. Wenn wir auf diese Fragen nicht mit Ja antworten können, sind wir nicht aufrichtig in unserem Takwâ. Wir müssen immer deutlich vor Augen haben: Alle Gläubigen sind Geschwister, egal wo sie leben, welche Sprache sie sprechen, welche Hautfarbe sie haben und welcher Ethnie sie angehören.
Liebe Geschwister!
Eine der Aufgaben unseren Geschwistern gegenüber ist: „amr bil ma’rûf wa nahy anil munkar“, d. h. zum Guten anzuspornen und vor dem Schlechten zu warnen. Denn wir Muslime wünschen uns, dass die Schönheit des Islams verbreitet und von anderen Menschen geteilt wird. Wir möchten, dass alles Schlechte ein Ende findet. Dies sind unsere geschwisterlichen Pflichten.
Die Gemeinschaft der Gläubigen ist eine Gemeinschaft von Geschwistern. Eine Gemeinschaft, die das Gute gebietet und das Schlechte verbietet. Nur wenn jeder dies erkennt, kann es eine Umma geben.
Geschwister zu sein heißt, Freud und Leid zu teilen, einander zu lieben, zu respektieren und mitfühlend zu sein. Es heißt sich gegenseitig zu helfen und solidarisch zu sein. Ohne das alles ergibt Geschwisterlichkeit keinen Sinn. Kurz: Die Geschwisterlichkeit im Islam ist ein Lebensstil.
Beenden wir unsere Hutba mit einem Vers, der dies prägnant zum Ausdruck bringt: „Und die Gläubigen, Männer und Frauen, sind einer des anderen Freund. Sie gebieten das Rechte und verbieten das Unrechte und verrichten das Gebet und zahlen den Zakat und gehorchen Allah und seinem Gesandten. Wahrlich, Allah erbarmt sich ihrer. Siehe, Allah ist mächtig und weise.“[3]
[1] Sure Hudschurât, 49:10
[2] Buhârî, Îmân, 6, Hadith Nr. 13
[3] Sure Tawba, 9:71