Verehrte Muslime!
Es gibt kaum jemanden, der die sozialen Medien oder das Internet nicht nutzt. Ähnliches gilt für Sportarten wie Fußball. Viele unter uns lassen sich manchmal so sehr in Diskussionen um Fußballspiele verwickelt, dass viele wichtige Aufgaben unerledigt bleiben. Sicherlich betrifft das nicht alle, aber so oder so sind diese Dinge heute Teil unseres Lebens. Für manche sind sie sogar eine an Abhängigkeit grenzende Angewohnheit.
Beim Thema soziale Medien und Internet gilt: wichtig ist, wie sie genutzt werden. Tagtäglich sehen wir, wie es um die sozialen Medien und das Internet bestellt ist. Hass, Beschimpfungen und Verleumdungen sind leider keine Seltenheit. Das alles sind Verhaltensweisen, die unsere Religion ablehnt. Ein anderes problematisches Phänomen ist, dass viele ihr gesamtes Privatleben online zur Schau stellen.
Liebe Geschwister!
Vor diesem Hintergrund möchten wir an einige Dinge erinnern. Die Frage, ob und wann soziale Medien halal oder haram sind, ist nicht so wichtig. Soziale Medien mögen erlaubt sein; ein moralisch schlechtes Verhalten ist es aber sicher nicht. Das Internet ist nicht sinnvoll, wenn wir es nicht sinnvoll nutzen.
Oft beobachten wir, das Nutzer von sozialen Medien Dinge sagen und schreiben, die sie normalerweise nicht sagen und schreiben würden. Ich spreche von Dingen, die gegen die Regeln des Respekts und des Anstandes verstoßen. Daran sind aber nicht die sozialen Medien schuld. Die Schuldigen sind wir, die wir uns hinter den sozialen Medien verstecken und uns erlauben so zu handeln.
Ähnliches gilt für Diskussionen um Sportarten wie Fußball. Oft übertreiben wir und verschwenden unsere Zeit damit. Oder noch schlimmer: Unsere Liebe für eine Mannschaft verleitet uns zu Konkurrenz und manchmal sogar Hass gegen Anhänger einer anderen Mannschaft. Als Muslime sollten wir unser Leben nicht nach Lust und Laune führen und unsere Zeit für unnötige Dinge.
Verehrte Muslime!
Folgender Koranvers und Hadith weisen und den Weg: Im Koran heißt es: „Doch wahrlich, mit (jeder) Schwierigkeit kommt (auch) Erleichterung! Und wenn du (mit etwas) fertig bist, dann bemühe dich weiter. Und widme dich ganz deinem Herrn.“[1] Von Abû Mûsâ al-Asch’arî ist überliefert: Ich hörte den Gesandten Gottes oftmals folgendes sagen: „Sogar wenn ein Diener beim Umsetzen einer guten Tat krank wird oder auf Reisen geht und diese Wohltat nicht umsetzen kann, schreibt Allah dieser Person den Gotteslohn zu, als wäre er da und gesund und hätte diese Tat umgesetzt.“[2]
[1] Sure Scharh, 95:5-8
[2] Abû Dâwûd, Sunan, Dschanâiz, 3, Hadith Nr. 3091