Rostock Lichtenhagen – Die Gefahr ist heute noch brandaktuell

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„Ein Vierteljahrhundert nach den fremdenfeindlich motivierten Brandanschlägen in Rostock-Lichtenhagen ist die Wiederholungsgefahr nach wie vor nicht gebannt“, so Bekir Altaş, Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG). Bekir Altaş weiter:

„Deutschland ist seit dem Brandanschlag auf das Sonnenblumenhaus in Rostock-Lichtenhagen für Menschen mit ausländischen Wurzeln nicht sicherer geworden. Die Gefahr, Opfer eines rechtsextrem motivierten Anschlags zu werden, ist nach wie vor präsent.

Im Durchschnitt verzeichnen Sicherheitsbehörden täglich einen Verletzten durch rechtsextrem motivierter Gewalt. Das ist zutiefst beunruhigend. Auf der anderen Seite stehen wir vor einer desaströsen Aufklärungsrate: Die Wahrscheinlichkeit, dass ein rechter Täter gefasst wird, ist nach wie vor sehr unwahrscheinlich.

Das ist eine bittere Bilanz 25 Jahre nach dem Pogrom. Die Politik ist dringend aufgefordert, geeignete Maßnahmen gegen Rechtsextremismus einzuleiten, die Sicherheitsbehörden zu sensibilisieren sowie zu schulen. Es ist zutiefst beunruhigend, dass die Handlungsempfehlungen der NSU-Untersuchungsausschüsse weiterhin auf ihre Umsetzung warten.

Stattdessen beobachten wir mit großer Sorge, wie rechtspopulistische Rhetorik immer salonfähiger wird und als solche kaum mehr auffällt. Dabei hat jede Tat einen verbalen Vorläufer als Zünder und kommt selten aus dem Nichts.“