Mit europaweiten Kundgebungen protestiert die Islamische Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) gegen die Ankündigung des US-Präsidenten, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen. Der Vorstoß ist zudem Thema in der Freitagspredigt, die in allen IGMG-Moscheegemeinden verlesen wird. „Jerusalem ist die Hauptstadt unserer Herzen, die gesegnete Stätte des Friedens und der Barmherzigkeit. Sie darf nicht zum Spielball politischen Handelns und Kalküls werden“, erklärt der IGMG-Vorsitzende Kemal Ergün.
In 14 Hauptstädten Europas werden vor US-Botschaften, Parlamentsgebäuden und öffentlichen Plätzen Repräsentanten der IGMG-Regionalverbände eine öffentliche Erklärung für Frieden und Menschenwürde in Jerusalem verlesen. Darin heißt es: „Der Frieden in der Region kann nicht mit willkürlichen Erklärungen erreicht werden. Vielmehr müssen Menschenrechtsverletzungen, Gewalt und Angriffe auf Zivilisten auf beiden Seiten ein Ende finden.“
Das Thema wird auch ein zentraler Punkt in der heutigen Freitagspredigt sein, die europaweit in allen IGMG-Moscheen vorgetragen wird. „Jerusalem ist für Muslime, Juden und Christen eine wichtige Stadt“, heißt es in der Predigt. Lange Zeit haben die Muslime in Richtung Jerusalem gebetet. Der Masdschid al-Aksâ in Jerusalem war die erste Gebetsrichtung des Islams.
Kemal Ergün: „Die ersten internationalen Reaktionen gegen Trumps Vorhaben geben Grund zur Hoffnung, dass dieser folgenreiche Fehler keine Nachahmer findet. Die US-Regierung muss nun davon überzeugt werden, dass die Schaffung vollendeter Tatsachen über die Köpfe der Konfliktparteien hinweg nicht zur Befriedung der Region beiträgt, sondern das Gegenteil bewirkt. Die US-Regierung muss diese Entscheidung zurücknehmen.“
Begleitet werden die Protestkundgebungen und das Freitagsgebet von Aktionen im Internet. Auf sozialen Netzwerken wird dem Protest Nachdruck verliehen werden. Der Text, der bei den Kundegebung verlesen wird, kann hier heruntergeladen werden.