„Übergriffe auf Moscheen haben in den vergangenen Wochen deutlich zugenommen. Muslime sind verunsichert – auch, weil die feigen Angriffe öffentlich nicht verurteilt werden. Wir fordern Politik und Zivilgesellschaft auf, sich klar und deutlich mit den Muslimen zu solidarisieren und die Angriffe zu verurteilen“, erklärt Bekir Altaş, Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG). Anlass sind zunehmende Übergriffe auf Moscheen, zuletzt in Aachen, Viersen und im französischen Bordeaux, von mutmaßlichen Anhängern der Terrororganisation PKK. Bekir Altaş weiter:
„Die Zahl der Übergriffe auf Muslime und ihre Einrichtungen haben in Deutschland und im europäischen Ausland ein neues Hoch erreicht. Binnen weniger Tage wurden zahlreiche Anschläge auf Moscheen verübt. Zuletzt wurde in der Nacht zum Mittwoch in der Aachener IGMG Eyüp Sultan Moschee Fenster eingeschlagen und das Vereinsschild an der Gebäudefassade heruntergerissen. Zeitgleich haben Unbekannte an IGMG-Moschee in Viersen eine Nachricht hinterlassen, die auf Täter im Umkreis der verbotenen Terrororganisation PKK schließen lässt. Auch im europäischen Ausland sind Moscheen immer häufiger Ziel von mutmaßlichen PKK-Anhängern. Am Montag wurde eine IGMG-Einrichtung im französischen Bordeaux mit Farbe und den Schriftzügen ‚Afrin‘ und ‚Vergeltung‘ bzw. ‚Rache‘ beschmiert. In den vergangenen Wochen gab es mehrere Übergriffe mit ähnlichem Muster.
Diese Vorfälle besorgen aus mehreren Gründen: Zum einen sorgen wir uns um das Leib und Leben von Muslimen, die immer häufiger gewalttätig angegriffen werden. Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis Schlimmeres passiert. Zum Zweiten sind wir sehr enttäuscht über das Ausbleiben einer öffentlichen Empörung über diese Übergriffe. Noch keine einzige Verurteilung konnten wir bis dato vernehmen. Offenbar scheint es die Öffentlichkeit nicht zu interessieren, wenn in Deutschland mutmaßliche Anhänger von Terrororganisationen systematisch Muslime und ihre Einrichtungen angreifen und ihre Konflikte aus dem Ausland in Deutschland austragen.
Schließlich geben die Sicherheitsbehörden und die Politik nicht das Gefühl, als würden sie diese Übergriffe ernst nehmen. Stattdessen müssen wir mit ansehen, wie Tarnorganisationen der PKK in Deutschland weitestgehend ungestört demonstrieren und für den Terror werben dürfen. Auf der anderen Seite beobachten wir, wie Menschen, die sich für die Bekämpfung des PKK-Terrors aussprechen, angeprangert und öffentlich mundtot gemacht werden. Das verhöhnt die Türkeistämmigen in Deutschland in höchstem Maße.“