Freiwillige Organspende ist im Islam erwünscht

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„Die Organspende ist Hilfe in einer Notsituation und deshalb im Islam nicht nur erlaubt, sondern erwünscht. Der sogenannten ‚Widerspruchslösung‘ stehen wir jedoch kritisch gegenüber. Wir plädieren für mehr Aufklärung und Sensibilisierung für die freiwillige Organspende“, erklärt Celil Yalınkılıç, Vorsitzender der Abteilung für religiöse Wegweisung (Irschad) der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG). Anlass sind anhaltende Diskussionen zur Organspende. Celil Yalınkılıç weiter:

„Der Islam ist geprägt davon, Notleidenden und Hilfsbedürftigen zu helfen. In diesem Sinne ist die Organspende Hilfe in einer Notsituation. Einem Menschen durch die Organspende zur Genesung zu verhelfen ist vergleichbar mit der Heilung durch ärztliche Behandlung oder Pflege. Deshalb ist die Organspende nach unserer Überzeugung im Islam nicht nur erlaubt, sondern erwünscht.

Zugleich gilt: Der menschliche Körper ist unantastbar, auch nach dem Ableben. Diese Regel kann nur durch ausdrückliche Zustimmung des Betroffenen durchbrochen werden. In diesem Sinne ist die geplante ‚Widerspruchslösung‘ in der Debatte um die Organspende zu betrachten. Sie geht vom grundsätzlichen Einverständnis zur Organspende aus, obwohl die betroffene Person sich nicht ausdrücklich erklärt hat. Die Regel von der Unantastbarkeit des Körpers wird damit von der Regel zur Ausnahme degradiert. Vor diesem Hintergrund ist die Vereinbarkeit der ‚Widerspruchsregelung‘ mit dem islamischen Grundsatz der Unantastbarkeit des menschlichen Körpers kritisch zu betrachten.

Die IGMG plädiert deshalb für mehr Aufklärung und Sensibilisierung der Bevölkerung für die freiwillige Organspende. Die Menschen sollten dazu motiviert werden, sich aus freien Stücken als Spender zu registrieren. Hierzu gibt es vielfältige Möglichkeiten, unter anderem kultur- und religionssensible Informationskampagnen. Die Möglichkeiten hierzu wurden bisher nicht ausgeschöpft.“

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