Verehrte Muslime!
Beständigkeit im Îmân und in den Ibâdas ist die Voraussetzung für Glückseligkeit im Diesseits und im Jenseits. Unser Prophet sagte: „Die beliebtesten (guten) Taten bei Allah sind solche, die regelmäßig verrichtet werden, und seien sie auch gering.“[1] Diese guten Taten können jederzeit ausgeführt werden. Die festgelegten Ibâdas dagegen sind zu bestimmten Zeiten zu verrichten. Der Îmân ist die Grundlage unserer Taten und unserer Beziehung zu Allah. Er ist wie Sauerstoff und unser täglich Brot. Im Koran heißt es: „Diene deinem Erhalter, bis der Tod zu dir kommt.“[2]
Liebe Geschwister!
Am Tag des Gerichts werden alle Taten eines Muslims gewogen. In einem Koranvers heißt es: „Die, deren Waagschale schwer ist – diese sind es, denen es wohl ergehen wird. Deren Waagschale jedoch leicht ist – diese sind es, die ihre Seelen an die Hölle verloren haben, für immer.“[3] Der Einsatz und die Anstrengung für den Islam gilt als größter Verdienst. Allah legt dies der gesamten Umma nahe, indem er sagt: „Und aus euch soll eine Gemeinde werden, die zum Guten einlädt, das Rechte gebietet und das Unrechte verbietet. Sie sind es, denen es wohl ergehen wird.“[4] An anderer Stelle im Koran erklärt Allah: „Ihr seid die beste Gemeinschaft, die für die Menschen erstand. Ihr gebietet das Rechte und verbietet das Unrechte und glaubt an Allah.“[5]
Der Muslim bemüht sich selbst in schwierigen Zeiten darum, Gutes zu tun. Unser Prophet sagte diesbezüglich: „Wenn der jüngste Tag kommt, und jemand hat einen Setzling in der Hand, dann soll er ihn einpflanzen.“[6]
Verehrte Muslime!
In dieser Sache kommt es nicht darauf an, anderen überlegen zu sein, sondern an jedem neuen Tag anzustrengen, um voranzukommen und sich selbst zu verbessern. Ein Mensch, der konsequent und zielstrebig ist, wird die Schwierigkeiten des Lebens meistern können, und erreicht früher oder später sein Ziel.
Liebe Geschwister!
Nicht alle kommen gleich schnell voran auf diesem Weg. Wichtig ist vor allen Dingen, im Rahmen seiner Möglichkeiten konsequent zu bleiben. Wer einmal übertreibt und einmal untertreibt, wird sich in Extremen verlieren und sein Ziel verfehlen. Im Islam gibt es klare Regelungen, die es uns erleichtern sollen, gute Taten zu vollbringen. Unser Prophet sagte: „So wie Allah Takwâ mag, so mag er auch jene, die den Weg des Fatwa gehen.“[7]
In Bezug auf diejenigen Muslime, die in den Ibâdât übertreiben und sie schließlich aufgeben, sagte unser Prophet: „Sei nicht wie jener, denn er pflegte Ibâdas in der Nacht zu verrichten und ließ hinterher gänzlich von ihnen ab.“[8] Mit diesen Worten legt der Prophet uns nahe, in der Ausübung von freiwilligen Taten und Ibâdâs nicht zu übertreiben, sondern das Gleichgewicht zu bewahren, beständig und aufrichtig zu sein.
Mögen wir zu jenen gehören, die bei der Ausführung von guten Taten und Ibâdas beständig und aufrichtig sind.
[1] Buhârî, Îmân, 32, Rikâk, 18; Müslim, Müsâfirîn, 216-218
[2] Hicr sûresi, 15:99
[3] Sure Mu’minûn, 23:102-103
[4] Sure Âli Imrân, 3:104
[5] Sure Âli Imrân, 3:110
[6] Ahmad b. Hanbal, Musnad, III, 191
[7] Sahih-i Ibni Hibbân, Hadith Nr. 354
[8] Buhârî, Tahadschud, 19; Muslim, Siyâm, 185
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