Ein Jahr nach Christchurch – Rassismus bleibt das Problem

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„Auch ein Jahr nach dieser Tat ist es unmöglich, das Geschehene in Worte zu fassen. Was uns bleibt ist die Sorge vor weiteren Anschlägen. Denn wirksame Maßnahmen gegen Rassismus wurden auch nach Halle und Hanau nicht eingeleitet“, erklärt Bekir Altaş, Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG). Anlass ist der erste Jahrestag des antimuslimisch motivierten Terroranschlags im neuseeländischen Christchurch, bei dem 51 Menschen getötet und viele teilweise schwer verletzt wurden. Bekir Altaş weiter:

„Mit tiefer Trauer gedenken wir den Opfern von Christchurch. 51 Menschen kamen am 15. März 2019 bei einem antimuslimisch motivierten Terroranschlag auf zwei Moscheen ums Leben. Das jüngste Opfer war 3, das älteste 71 Jahre alt. Wir sind heute noch fassungslos und erschüttert. Auch ein Jahr nach dieser Tat ist es unmöglich, das Geschehene zu verarbeiten oder es in Worte zu fassen. Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Toten, den Verletzten und bei ihren Angehörigen.

Mit großer Sorge beobachten wir, wie diese Art der Verbrechen vermehrt Nachahmer finden, die in immer kürzeren Abständen morden. Halle und Hanau sind uns in diesem Sinne eine Mahnung, stets wachsam zu sein und immer wieder gegen Hass und Hetze zusammenzustehen. Mehr als ein Vierteljahrhundert nach den schmerzlichen Erfahrungen von Solingen und Mölln haben wir erfahren müssen, dass wir niemals sicher sein werden vor den Folgen von Rassismus – und wir uns nicht auf Worte und Sonntagsreden verlassen dürfen. ‚Nie wieder‘ wird es nicht geben, wenn wir das Problem nicht ernst nehmen und Maßnahmen ergreifen. Deshalb wiederholen wir unseren Appell an Politik und Sicherheitsbehörden, die Bekämpfung von Rassismus entschlossener anzugehen.

Dazu gehört es auch, die Flüchtlingspolitik auf den Prüfstand zu stellen. Rassismus bekämpft man nicht durch Aushebelung, Außerkraftsetzung und Relativierung von Menschenrechten. Es sind genau diese Signale, die Täter in ihren krankhaften Wahnvorstellungen bestärken und zur Tat treiben, weil sie der Meinung sind, Menschenrechte gelten eben nicht für alle, sondern nur für bestimmte Gruppen. Diese Politik fördert Rassismus und bekämpft sie nicht.“

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