Hutba: Energiesparen in der Moschee

Freitagspredigten

Rahla

 Verehrte Muslime!

Seit jeher wird die Menschheit immer wieder geprüft. Das begann bereits mit dem ersten Menschen und Propheten Adam (a). Seitdem gab es kein Zeitalter ohne Prüfung. Nur der Grad und die Art änderten sich.

Während heute in vielen Teilen der Welt Krieg und Unterdrückung herrscht, bekommen wir hier ihre negativen Auswirkungen zu spüren. Das gilt auch für Umwelt- und Energiekrise, die wir gerade durchleben. Als Folge erwartet uns in den Wintermonaten ein Energieengpass.

Die natürlichen Ressourcen gehören zu den wichtigsten Gaben Allahs. Er hat die Erde ausreichend damit versorgt. Im Koran heißt es: „Und er gibt euch etwas von allem, um das ihr ihn bittet. Und wenn ihr die Gnadenerweise Allahs aufzählen wolltet, könntet ihr sie nicht berechnen. Der Mensch ist wahrlich ungerecht und undankbar!“[1] Allerdings werden diese Gaben Allahs von uns Menschen willkürlich verschwendet und manchmal sogar als Mittel für bestimmte Interessen eingesetzt.

Liebe Geschwister!

Jede Krise birgt auch eine Chance in sich. Die Coronakrise beispielsweise hat uns gezeigt, dass Gesundheit und sozialer Zusammenhalt unverzichtbar sind. Die Umwelt- und Energiekrise wird uns lehren, wie wichtig es ist, bescheiden zu sein, und dass wir die Gaben Allahs nicht wahllos ausschöpfen dürfen. Wir werden verstehen, warum Allah die Verschwender nicht liebt[2], von denen im Koran die Rede ist. Als ein Prophetengefährte das Wasser bei seiner Gebetswaschung verschwendete, fragte er: „Kann man bei der Gebetswaschung verschwenderisch sein?“ Unser Prophet ﷺ antwortete: „Ja, auch wenn du deine Gebetswaschung an einem Fluss vornimmst, kannst du Wasser verschwenden.“[3]

Verehrte Muslime!

Es ist unsere Pflicht, sparsam und verantwortungsvoll mit den Ressourcen der Erde umzugehen. Doch nicht nur zu Hause, auf der Arbeit oder im Verkehr, sondern auch in der Moschee. Moscheen sind das Zentrum unseres Lebens. Sie sind gemäß dem Koran „bei Allah die am meisten geliebten Orte“[4]. Ihr Erhalt und Fortbestehen sind unverzichtbar. Daher müssen wir Muslime mehr Verantwortung für unsere Moscheen übernehmen. Wir müssen lernen, allgemein sparsamer zu sein. Auch unser Konsumverhalten sollten wir hinterfragen und gegebenenfalls verändern. Wir sollten beispielsweise im Bereich der erneuerbaren Energie und der Energieeffizienz ein Bewusstsein schaffen, zu Hause wie auch in den Moscheen. Es liegt in unserer Verantwortung, mit den Gaben Allahs, die er uns anvertraut hat, sorgsam und gerecht umzugehen.

Liebe Geschwister!

Wie jedes Jahr wird auch in diesem Jahr TOM, der Tag der offenen Moschee, veranstaltet. Am 3. Oktober werden deutschlandweit viele Moscheen Interessierten ihre Türen öffnen. Besucher, die Interesse haben und die Fragen über den Islam, die Moschee und das muslimische Leben haben, werden freundlich empfangen. Das diesjährige Thema des TOM lautet: „Knappe Ressourcen – große Verantwortung“.

Wir bitten Allah und hoffen, dass wir mit derartigen Veranstaltungen einen positiven Beitrag leisten, für unsere Gesellschaft und die Menschen nach uns. Mögen wir zu den verantwortungsbewussten Dienern Allahs gehören. Âmîn.

[1] Sure Ibrâhîm, 14:34

[2] Sure Arâf, 7:31

[3] Ibn Mâdscha, Tahâra, 48

[4] Muslim, Masâdschid, 288

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