Islamische Gemeinschaft: Studie offenbart Handlungsbedarf im Kampf gegen Rassismus

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„Rassistische Einstellungen gehen Hand in Hand mit antidemokratischen Einstellungen. Daraus leiten sich für die Politik klare Aufgaben ab: Sie muss ihr Engagement gegen Rassismus deutlich erhöhen“, erklärt Ali Mete, Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG). Anlass sind die zentralen Ergebnisse der elften Autoritarismus-Studie. Danach wächst der Hass gegen Einwanderer, Muslime, Juden und Sinti sowie Roma. Ali Mete weiter:

„Eine weitere Studie offenbart dringenden Handlungsbedarf beim Kampf gegen Rassismus. In einer immer pluraler werdenden Gesellschaft müssen alle Alarmglocken läuten, wenn der Hass gegenüber Minderheiten wächst und Vorurteile sich weiter ausbreiten. Die Folgen sind fatal – nicht nur für Angehörige der Minderheiten.

Wie aus der Studie hervorgeht, gehen rassistische Einstellungen Hand in Hand mit Misstrauen gegenüber politischen Institutionen wie dem Bundestag oder der Bundesregierung sowie antidemokratischen Einstellungen. Neben der negativen Wirkung für die demokratische politische Kultur bedrohen rassistische Einstellungen auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Daraus leitet sich zwei klare Handlungsaufträge ab für die Politik. Zum einen muss sie ihr Engagement gegen Rassismus deutlich erhöhen. Zum anderen muss sie aufhören, Ressentiments und Vorurteile gegenüber Minderheiten zu schüren. Dies gilt insbesondere für konservative Politiker etablierter Mitte-Parteien.

Die Islamische Gemeinschaft ist zudem tief besorgt, dass ein nicht geringer Teil der Bevölkerung das ‚Muslimische‘ als fremd und bedrohlich empfindet. Auch hieraus leiten sich klare Aufgaben ab: Die Politik muss aufhören, den Islam mit Sicherheitsfragen zu kontextualisieren, Begriffe wie ‚Islamismus‘ oder ‚islamistisch‘, die inzwischen als Synonym für Anschlagsgefahren stehen, auf den Prüfstand stellen. Diese Praxis und Wortwahl schlägt sich durch in öffentliche Debatten und verfestigt falsche Bilder, schürt Vorurteile und Ängste gegenüber Millionen Musliminnen und Muslimen.“