„Wir begrüßen die Hilfe Deutschlands für die geflüchteten Rohingya ausdrücklich. Es ist richtig und wichtig, dass wir als eines der reichsten Länder der Welt bedürftigen Menschen die Hand reichen“, erklärt Kemal Ergün, Vorsitzender der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG). Anlass ist der Besuch von Bundesaußenminister Sigmar Gabriel im Flüchtlingslager Kutupalong in Bangladesch sowie seine Zusage, den geflüchteten Rohingya mit 20 Millionen Euro zu helfen. Kemal Ergün weiter:
„In der Krisenregion Myanmar-Bangladesch spielt sich nicht nur eine humanitäre Katastrophe ab, sondern es findet unabhängigen Beobachtern zufolge auch Völkermord an der muslimischen Minderheit statt. Die Verfolgung und Vertreibung der Rohingya muss so schnell wie möglich ein Ende finden. Der Besuch von Bundesaußenminister Sigmar Gabriel für die Bedürftigen begrüßen wir daher ausdrücklich. Er ist ein klares Signal an die Regierung Myanmars und an die internationale Staatengemeinschaft, mehr für Menschen in Not zu tun.
Die Hilfszusage von 20 Millionen Euro indes dürfte wohl kaum ausreichen, um das Leid der Menschen zu lindern. Das Aufnahmeland Bangladesch ist maßlos überfordert mit der Aufnahme und Versorgung der Menschen. Allein seit August dieses Jahres sind 600.000 Menschen geflohen. Viel wichtiger als Einmalzahlungen ist die Befriedung der Region sowie dauerhafte Sicherheit für Minderheiten. Die universellen Menschenrechte gelten uneingeschränkt auch für die Rohingya und müssen dauerhaft gewährleistet werden.
Die internationale Staatengemeinschaft ist aufgefordert, den Druck auf die Regierung Myanmars deutlich zu erhöhen und gegebenenfalls Sanktionen zu erlassen. Das Leid von Menschen, die Verfolgung und Gewalt ausgesetzt sind, darf uns nicht zur Ruhe kommen lassen.“