Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels gießt Öl ins Feuer

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„Die Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt von Israel rückt Befriedung der Region in weite Ferne“, erklärt der Vorsitzende der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG), Kemal Ergün. Anlass sind Pläne der US-Regierung, Jerusalem als Hauptstadt von Israel anzuerkennen. Kemal Ergün weiter:

„Die Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt von Israel trägt nicht zur Befriedung der Region bei. Im Gegenteil, sie wird den ohnehin komplizierten Konflikt weiter verschärfen und den dringend nötigen Frieden in der Region weiter erschweren, die Zweitstaatenlösung auf unabsehbare Zeit unmöglich machen.

Jerusalem ist sowohl für Muslime als auch für Juden und Christen eine der bedeutendsten heiligen Städte. Ein Konflikt um diese Stadt kann nur durch die Verständigung der unmittelbar betroffenen Parteien vor Ort beigelegt werden. Die Schaffung von vollendeten Tatsachen dient nicht dem Frieden, sondern ist Zündstoff für neue Gewalt und weitere Eskalationen.

Die ersten internationalen Reaktionen zum verantwortungslosen Alleingang der US-Regierung sind ein Weckruf. Die Folgen werden aller Voraussicht nach weit über die Region zu spüren sein. Auch deshalb ist die Bundesregierung aufgefordert, ihrer kritischen Haltung in dieser Angelegenheit, Nachdruck zu verleihen. Die US-Regierung muss angehalten werden, zur Vernunft zurückzufinden.

Die islamische Welt ist aufgerufen, sich von den US-Maßnahmen nicht provozieren zu lassen. Vielmehr ist diplomatische Weitsicht die Tugend der Stunde. Gewalt ist kein Mittel zur Lösung dieses Problems. Auch dies würde die Zweitstaatenlösung in weite Ferne rücken.“