„Migrationspolitik muss verantwortungsvoll, weitsichtig und verfassungskonform sein, eine auf Abschottung ausgerichtete Politik lehnen wir ab“, erklärt Bekir Altaş, Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Milli Görüş (IGMG), anlässlich des Internationalen Tages der Migranten, der jährlich am 18. Dezember begangen wird. Bekir Altaş weiter:
„Menschen ziehen in einer immer globaler und mobiler werdenden Welt immer häufiger freiwillig um oder müssen vor Gewalt, Naturkatastrophen oder Armut in andere Länder fliehen. Migration ist längst keine Ausnahme mehr, sondern Normalität. Wir müssen uns auf diese Realität einstellen und dürfen uns ihr nicht verschließen.
Wir sind gut beraten, die Menschen bestmöglich aufzunehmen und ihnen eine Perspektive anzubieten. Je schneller die Menschen bei uns ankommen und sich angenommen fühlen, desto eher werden sie sich als Teil unserer Gesellschaft sehen und sich mit ihren Talenten und Fähigkeiten einbringen.
Mit Sorge betrachten wir vor diesem Hintergrund die von Ausweisung und Abschottung geprägte Politik der Bundesregierung. Diese Politik bringt faktisch keine Vorteile, sondern verzögert die Eingliederung der Menschen. Ein grober Fehler ist hierbei die Verhinderung des Familiennachzugs von Flüchtlingen. Diese Politik ist weder mit unserem Menschenbild vereinbar noch mit unserer Verfassung.
Wir fordern die künftige Bundesregierung deshalb auf, sich in der Flüchtlingspolitik weniger vor den Karren von Rechtspopulisten spannen zu lassen, sondern sich stärker an unseren Verfassungswerten zu orientieren. Zugleich ist sie aufgefordert, Migrationspolitik nicht als nationale Angelegenheit zu verstehen, sondern weltweit zu denken. Als Wirtschaftsnation müssen wir uns noch viel stärker im Ausland engagieren, damit Menschen nicht zwangsweise migrieren müssen.“