Islamische Gemeinschaft fordert europaweites Engagement gegen Rassismus

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„Antimuslimischer Rassismus ist europaweit ein wachsendes Problem. Für Deutschland bietet die EU-Ratspräsidentschaft eine gute Gelegenheit, das Thema zu platzieren und selbst mit gutem Beispiel voranzugehen“, erklärt Aynur Handan Yazıcı, Vorsitzende der Frauenorganisation Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG). Anlass ist der elfte Jahrestag der Ermordung von Marwa El-Sherbini im Dresdener Landgericht sowie der Beginn der EU-Ratspräsidentschaft am 1. Juli. Aynur Handan Yazıcı weiter:

„Elf Jahre sind seit der Ermordung von Marwa El-Sherbini im Dresdener Landgericht vergangen. Wir müssen leider konstatieren, dass sich die Situation von muslimischen Frauen in Deutschland und Europa weiter verschlechtert hat. Sie werden immer häufiger beleidigt und tätlich angegriffen. Sie erleben immer häufiger Diskriminierung im Alltag, auf dem Arbeitsmarkt und bei der Wohnungssuche. Sie sind immer häufiger Opfer von rassistisch motiviertem Gewaltverbrechen.

Die Übernahme der EU-Ratspräsidentschaft am 1. Juli bietet Deutschland eine gute Gelegenheit, das Thema auf die europäische Agenda zu setzen und selbst bei der Bekämpfung von gruppenbezogenem Rassismus mit gutem Beispiel voranzugehen. Deutschland weiß nach den einschneidenden Erfahrungen von Solingen, Mölln, Dresden, Halle oder zuletzt in Hanau um die Folgen des Nichtstuns.

Antimuslimischer Rassismus, Antisemitismus und weitere Ausprägungen rechtsextremer Gesinnungen sind seit vielen Jahren europaweit in Netzwerken organisiert. Es handelt sich um Personenzusammenschlüsse, die inzwischen aktiv auch den internationalen Schulterschluss mit gleichgesinnten weit über Europa hinaus suchen und auch leider finden – siehe Christchurch in Neuseeland.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat einen „Neustart“ in der europäischen Asyl- und Migrationspolitik angekündigt, den wir ausdrücklich begrüßen. Die Leitlinien dieses Neustarts müssen Menschenrechte sein, wozu auch das Recht auf Asyl gehört. Deutschland und die EU müssen Verantwortung für die Menschen übernehmen, deren Fluchtursachen sie teilweise selbst verursachen. Die Bekämpfung von Rassismus in den Aufnahmeländern ist ein Teil dieser Verantwortung, die am Ende der Gesamtgesellschaft zugutekommt.“

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