„Die Islamische Gemeinschaft appelliert an Industriestaaten, mehr gegen den Klimawandel zu tun. Sie fordert eine mit dem Gerechtigkeitssinn und Gewissen konforme Politik“, erklärt Ali Mete, Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG). Anlass ist die 27. Konferenz der Mitgliedsstaaten der UN-Klimarahmenkonvention (COP27) vom 6. bis 18. November in Ägypten. Ali Mete weiter:
„Die Folgen des Klimawandels sind allgegenwärtig: Millionen Menschen rund um den Globus werden aufgrund von Überschwemmungen, Dürren und anderen Naturkatastrophen ihres Lebensraums beraubt. Die Islamische Gemeinschaft appelliert an die Industrieländer, ihr Engagement bei der UN-Weltklimakonferenz COP27 deutlich zu erhöhen, eine neue Ära, einen Paradigmenwechsel einzuleiten.
Menschen in armen Ländern, die am wenigsten für den Klimawandel beitragen, leiden am meisten unter den Folgen. Dennoch werden sie in ihrem Überlebenskampf gegen Armut und Hunger weitestgehend alleine gelassen, nicht ausreichend unterstützt. Zudem werden sie gezwungen, in ihren Ländern zu bleiben, daran gehindert, auszuwandern, ein würdevolles Leben zu suchen.
Das ist perfide, verantwortungslos und keine Politik, die wir mit unserem Gerechtigkeitssinn und Gewissen vereinbaren können. Statt immer noch mehr Geld in Grenzschutz und Abschottung zu investieren, sind Industriestaaten besser beraten, Fluchtursachen zu bekämpfen, darauf zu achten, dass überall ein würdiges Leben möglich ist. Als Hauptverursacher des Klimawandels stehen sie tief in der Schuld. Es ist höchste Zeit, diese Schuld zu begleichen.
Sicher, der Krieg in der Ukraine bringt Herausforderungen mit sich. Angesichts dessen fällt es schwerer, das Engagement gegen den Klimawandel hochzufahren. Dennoch ist es gerade jetzt wichtig, ein deutliches Zeichen zu setzen und ein hoffnungsvoll stimmendes Signal an die Menschen in armen Regionen zu senden. Denn jedes Zögern – das ist sicher – wird die Situation und das Leben auf der Erde unumkehrbar verschärfen.“