Für eine von Verantwortung geprägte Flüchtlingspolitik

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„Es ist ein Armutszeugnis, dass die Europäische Union mit seiner Abschottungspolitik inzwischen Negativ-Vorbild für afrikanische Staaten geworden ist“, erklärt Bekir Altaş, Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG), anlässlich des Weltflüchtlingstages am 20. Juni. Bekir Altaş weiter:

„Die Situation von Flüchtlingen rund um den Globus wird immer schlechter. Ihre Zahl nimmt aufgrund gewaltsamer Konflikte sowie Armut und Hunger stetig zu und hat einen neuen Rekordwert erreicht. Und die wohlhabenden Staaten reagieren auf diese Entwicklung mit zunehmender Abschottung. Schlechter kann die Bilanz zum Weltflüchtlingstag wohl kaum ausfallen.

Anstatt Fluchtwege zu schließen, Mauern zu bauen, Geld in die Grenzsicherung von armen Staaten zu investieren, stünde es den wohlhabenden Staaten viel besser, wenn sie sich für die Einhaltung universeller Menschenrechte einsetzen und selbst als gutes Beispiel vorangehen würden. Erste Sofortmaßnahmen wären legale Fluchtwege, Aussetzung von Abschiebungen in Kriegsgebiete sowie eine menschenwürdige Versorgung von Schutzsuchenden.

Stattdessen fungiert die Europäische Union inzwischen sogar als Negativ-Vorbild. Sogar afrikanische Länder gehen immer häufiger dazu über, ihre Grenzen dicht zu machen und begründen ihre Abschottungspolitik mit einem Fingerzeig auf die reichen europäischen Staaten. Das ist ein Armutszeugnis. Wenn wir in Europa auch in Zukunft die Fahne der Menschenrechte glaubhaft hochhalten wollen, müssen wir unsere Flüchtlingspolitik kritisch hinterfragen. Wir müssen sie auf eine Grundlage stellen, die von Verantwortung geprägt ist und nicht von Angst und Abgrenzung.“